Viele Handwerksbetriebe entdecken die Sozialen Medien immer mehr für sich. Sie präsentieren sich mit Beiträgen und Videos und wollen damit Reichweite aufbauen und neue Kunden oder auch Fachkräfte für sich gewinnen. Dafür produzieren die Betriebe Videos, veröffentlichen Bilder etc. Doch was dabei wichtig ist, wird oft vernachlässigt!

Denn diese Videos haben oft einen eher unprofessionellen Charakter, sei es durch zu laute oder ablenkende Hintergrundmusik, einen langweilig präsentierten Inhalt, schlechte Akustik, verschwommene Darstellung oder auch zu große Dauer. Dies alles führt dazu, dass potenzielle Neukunden schnell wegklicken. Das ist schlecht für Sie, auch weil der YouTube-Algorithmus Sie dann zusätzlich abstraft (wie dieser arbeitet, erfahren Sie hier!). Was Sie für richtig gute Videos beachten müssen, haben wir Ihnen deshalb hier zusammengestellt!

1)    Plan

Bevor Sie ein Video drehen, sollten Sie einen Plan haben, was das Hauptthema sein wird. Es muss klar sein, welchem Zweck das Video dient und man muss es vorbereiten. Damit stellen Sie sicher, dass alle wichtigen Punkte angesprochen werden und das Video dem Betrachter auch hilft.

  • Man kann soziale Medien, eine Umfrage, den Google Keyword Planner oder Kundenfeedback nutzen, um Themen zu erhalten
  • Was will man erreichen? Views, Shares, Website-Besucher, Entertainment, Produkt promoten?

Seien wir ehrlich: Einige Videos versagen hier schon auf voller Linie. „Ich mache ein Video zu XY“ ist KEIN Plan. Vergegenwärtigen Sie sich, was Ihre Kunden interessiert und wie Sie ihnen einen Mehrwert bieten können!

 

2)    Platzierung/Setting

Das Setup für ein Video ist das A und O. Man muss natürlich wirken, gut sichtbar sein und gut hörbar sein. Natürliches Licht ist sehr wichtig! Auch die Farbgebung und Beleuchtung im Gesamtbild (Hintergrund beachten!) kann viel ausmachen. Zu beachten ist folgendes:

  • Perspektive: Man sollte einen Menschen größtenteils sehen, also: Gesicht am oberen Rand des Videos, Oberkörper füllt den Rahmen.
  • Sie müssen Video- und Audioqualität (-> Akustik!) gewährleisten können. Tipp: Ggf. ein Mikro an den Schreibtisch klemmen!
  • Je mehr Nuancen im Bild, desto besser! Auch der Ton sollte klar sein, z. B. sollten Sie nicht an einer befahrenen Straße filmen.
  • Beleuchtung: Natürliches Licht ist am besten, aber man kann auch künstliche Lichtquellen einsetzen. (vgl. https://amzn.to/2PXgyrG )Tipp: Am besten filmen Siein ein Fenster hinein
  • Positionierung der Lichtquellen (Fenster -> Uhrzeit!) beachten
  • Während der Aufnahme: Schauen Sie in die Linse, damit der Betrachter den Eindruck hat man schaue ihm in die Augen
  • Falls in geschlossenen Räumen gefilmt wird, sollten diese sauber und aufgeräumt Bei Handwerksbetrieben und deren Arbeitsräumen kann man hier aber Abstriche machen.

Außerdem, um das Bearbeiten zu erleichtern: Bitte lassen Sie nicht sofort die Spannung abfallen, wenn Sie das letzte Wort gesagt haben. Wichtig: Schauen Sie auch nicht zu häufig den Kameramann/Spickzettel etc. an, falls es einen gibt. Wenn der Blick des Vortragenden während oder besonders gegen Ende einer Sequenz deutlich abschweift, er sich schon aus dem Fokus bewegt oder ähnliches, sieht das beim fertigen Video nicht gut aus und ist generell nur schwer zu schneiden!

 

3)    Nutzen

Damit Betrachter Videos und die Menschen darin wertschätzen, muss ein Nutzen geboten werden. Um dies sicherzustellen, gibt es mehrere Möglichkeiten, beispielsweise:

  • Gute Information/Weiterbildung/Problemlösung
  • Gute Unterhaltung
  • Menschen verbinden: Stellt auch Fragen, geht auf die Zuschauer ein

Dabei muss man immer im Hinterkopf behalten: Ihr müsst nicht perfekt sein! Authentizität zahlt sich im Kontakt mit Menschen aus, ganz besonders in sozialen Medien. Seien Sie sich aber auch bewusst, dass der durchschnittliche Betrachter des Videos medienaffin ist und Ihnen wahrscheinlich keine zweite Chance gibt, ihre Botschaft an den Mann zu bringen oder einen Nutzen zu bieten.

 

4)    Wiedererkennung, Markenbild

Einige visuelle oder Ton-Effekte können dazu führen, dass die Aufmerksamkeit hoch bleibt, so zu sehen bei erfolgreichen YouTubern wie z. B. Peter McKinnon. Andere führen dazu, dass man ein stimmigeres Bild bekommt (z. B. Color Grading).

  • Entwickelt euren persönlichen Stil, sodass ein gewisser Wiedererkennungswert gegeben ist. McKinnon: Er sagt beim Outro seiner YT-Videos immer etwas typisches wie „like, subscribe…“ (generisch) und dann „AND…AND!“ – und dann etwas spezielles und eine kurze Sequenz, die oft unkommentiert für sich steht. Wie er Kaffee eingießt oder etwas tut was er schon im Video getan/angeschnitten hat.
  • Mit Fragen am Ende von Videos schafft man es, die Beteiligung der Nutzer zu steigern. Man animiert sie zum Nachdenken und Feedback geben und erhält dadurch auch Ideen für weiteren Content.
  • Man kann das mit ein paar gut eingesetzten Schnitten und Effekten hervorheben. Für einige Effekte benötigt man aber entsprechende Programme wie Adobe Premiere Pro, LightRoom etc etc. Wenn Sie Videos bearbeiten möchten, können Sie aber auch kostenlosen Programme wie den Windows Movie Maker 10

Denkt nochmal drüber nach beim Ende des Videos: war genügend wertvoller Inhalt bzgl. dem Informieren, Motivieren, Probleme lösen und Unterhaltung enthalten?

 

Fazit

In der medialen und digitalen Welt, in die das Handwerk sich immer mehr bewegt, sind Inhalte wie Videos oder auch Livestreams ein wichtiger Kommunikationskanal für Kunden. Information und Kommunikation stehen dabei oft im Vordergrund. Durch den Auftritt auf Videoplattformen wie YouTube haben Handwerksbetriebe die Möglichkeit, sich von der Menge abzuheben und potenzielle Kunden direkt anzusprechen. Dabei ist die Qualität dieser Ansprache ausschlaggebend dafür, ob Kunden an einem Geschäft oder einer Dienstleistung interessiert sind oder nicht. Hier wird oft noch Potenzial verschenkt, auch wenn man gute Videos mit etwas Planungen und relativ einfachen technischen Möglichkeiten erstellen kann. Mit unserem Video-Drehplan sind Sie mit ihrem Betrieb aber bestens gerüstet für den Start auf YouTube und Co.