Vielleicht haben Sie es schon mitbekommen: Das beliebte und auch im Handwerk häufig eingesetzte Windows 7 wird ab dem 14. Januar 2020 nicht mehr unterstützt. Das bedeutet: Kein technischer Support mehr und auch keine Sicherheitsupdates von Microsoft mehr per Windows-Update. Dies gilt für Windows selbst und auch für die dazugehörigen Microsoft-Programme. Das Problem: Viele Betriebe haben noch alte Rechner mit Windows 7. Während der Support des eher ungeliebten Windows 8 noch knapp drei Jahre läuft, sollten sich die Windows 7-Nutzer nun Windows 10 zuwenden. Wie und warum erklären wir hier!

Vor dem Update: Daten sichern!

Zuerst sei eines gesagt: Sichern Sie bitte zuerst Ihre Dateien. Egal ob Privat-PC oder Betriebsrechner – es besteht immer die Möglichkeit, dass etwas schiefläuft. Das ist unwahrscheinlich, kann aber dramatische Folgen haben. Mit einem Backup sind Sie abgesichert und schützen sich damit auch vor Gefahren durch Viren, Verschlüsselungs-Trojanern etc. Die entsprechende Software lässt sich in der Regel kostenlos nutzen (z. B. Macrium Reflect bei chip.de) oder Sie verwenden das windowseigene Backup-Tool. Aber Achtung: Dieses sichert keine Benutzerdateien, sondern lediglich das System. Sie können also Windows wiederherstellen, aber verlorene Dateien nicht. Dazu klicken Sie auf Start -> Einstellungen -> System und Sicherheit und wählen dort „Sichern und Wiederherstellen“. Von dort führt Sie der Assistent bis zum erfolgreichen Backup.

Für Ihre Sicherung können Sie DVDs oder Datenträger wie externe Festplatten nutzen. Wir empfehlen das Backup auf einer externen Festplatte, da es praktischer und sicherer ist als auf einem (großen!) USB-Stick und Sie in Zukunft vielleicht nicht immer ein (funktionierendes) DVD-Laufwerk haben werden.

Passwörter und Co.: Browsereinstellungen nicht vergessen!

Häufig wird vergessen, dass Windows ja nicht alles ist, was auf dem PC läuft. Kommt es so weit, dass Sie eine Neuinstallation vornehmen müssen, gibt es neben den verschwundenen Programmen oft einen weiteren Grund zum Frust: Die Einstellungen und Passwörter des Browsers sind nicht mehr vorhanden!

Fast alle Browser bieten die Möglichkeit, wichtige Einstellungen und Lesezeichen zu exportieren und zu speichern und von anderen Browsern zu importieren. Eine weitere Möglichkeit ist ein Konto anzulegen und Dienste wie Firefox Sync zu aktivieren, sodass diese Daten auch von anderen Geräten genutzt werden können, wenn Sie sich dort mit ihrem Konto anmelden. Allerdings sagt Firefox auch eindeutig: „Sync ist nicht dazu gedacht, Ihre Daten zu sichern. Sie sollten stattdessen regelmäßig Ihren Profilordner sichern, um Datenverluste zu vermeiden.“ Nutzen Sie also das richtige Werkzeug für das, was Sie tun wollen.

Das Update selbst: Meist ganz einfach

Sind die Daten nun gesichert, gibt es eine gute Nachricht: Obwohl Microsoft vor drei Jahren erklärte, der Umstieg von Windows 7 auf Windows 10 sei nur ein halbes Jahr kostenlos, funktioniert der Umstieg immer noch! Eine entsprechende Anleitung können Sie zum Beispiel hier bei GIGA einsehen. Nach eigener Erfahrung funktioniert dies auch in der Regel reibungslos. Microsofts „Media Creation Tool“ herunterladen, Anleitung folgen, fertig.

Aber: Planen Sie etwas Zeit ein, besonders wenn Sie etwas ältere Geräte haben oder eine schlechte Internetverbindung.

Windows 10 einrichten: Nicht ganz so einfach!

Bei der Einrichtung von Windows 10 müssen Sie sich dann durch einige Fragen und Einstellungen klicken, die bei dem ein oder anderen Nutzer schon für Stirnrunzeln sorgen können.

Hier wird schon gleich deutlich, dass Windows 7 und 10 sich doch in manchen Punkten deutlich unterscheiden, nicht zuletzt beim Datenschutz. Auf datenschutzbeauftragter-info.de werden folgende Unterschiede genannt:

  • Windows 10 versteht sich weniger als ein Betriebssystem als eine Systemumgebung mit einer Vielzahl zusätzlicher Funktionalitäten.
  • Jedes Update kann dazu führen, dass Konfigurationseinstellungen verändert werden oder sich der Funktionsumfang und damit auch der Umfang der Verarbeitung ändert.
  • Eine Datenübermittlung von Windows 10 an Microsoft kann durch angepasste Einstellungen nicht vollständig unterbunden werden. Zudem ist die Übertragung der Daten verschlüsselt, sodass nicht festgestellt werden kann, ob und wenn ja, welche personenbezogenen Daten dabei an Microsoft übertragen werden.

Hier wird schnell klar, dass Windows 10 sehr viele Daten sammeln möchte. Damit machte sich Microsoft schon bei der Veröffentlichung des Betriebssystems unbeliebt, hat seitdem auch etwas nachgebessert – allerdings ist nach wie vor nicht ganz klar, ob man Windows 10 und DS-GVO unter einen Hut bringen kann. Einen ungefähren, weil nicht mehr ganz aktuellen, Leitfaden zu den Datenschutzeinstellungen finden Sie z. B. auf der Seite der Verbraucherzentrale oder auch bei heise.de.

Fazit

Windows 10 ist für Handwerksbetriebe und andere KMU vielleicht nicht alternativlos, aber doch immer noch das Betriebssystem der Wahl. Aus Datenschutzsicht ist das Betriebssystem fragwürdig, die Office 365-Nutzung sogar bedenklich. Darauf muss man hinweisen – auch wenn es wahrscheinlich ist, dass dies an der Nutzung wenig ändern wird. Die Funktionalität ist zumindest potenziell tatsächlich besser als die von Windows 7, die Nutzerfreundlichkeit ist vergleichbar und auch die Zukunftssicherheit ist gegeben. Das liegt daran, dass Microsoft kein Windows 11 möchte – stattdessen wird es dauerhaft neue Versionen von Windows 10 geben, die man mit den Updates bekommt. Wichtig ist aber, dass Sie im Betrieb kein veraltetes Betriebssystem verwenden, wie es Windows 7 bald sein wird! Im Zeitalter der Digitalisierung macht Sie das angreifbar, was einerseits wirtschaftliche Schäden und andererseits auch Daten- und Vertrauensverlust der Mitarbeiter bedeuten kann. Das Update ist keine große Hürde und Sie können es jetzt noch kostenlos durchführen.