Google ist durch die immer besser werdenden Algorithmen inzwischen in der Lage, Inhalte auf Internetseiten sehr akkurat zu bewerten und seine Suchergebnisse entsprechend auszugeben. Das heißt: Was nicht gut und hilfreich ist, wird nicht oben erscheinen oder sogar überhaupt nicht erscheinen! Eine Ausnahme bilden dabei Google Ads, für die man allerdings bezahlen muss und die wieder anders funktionieren. Dazu in einem späteren Artikel mehr!

Grundlegend gibt es zwei Dinge, die auf Google wichtig sind: Wer Sie sind (Autorität) und was Sie sagen (Hilfsbereitschaft). Die Zahl der Faktoren, die in die Bewertung einer Seite einfließen, beläuft sich laut Google auf über 200, doch die wichtigsten sind die folgenden!

Die Top-Faktoren für Google

Das Wichtigste zuerst: Nicht alle Faktoren sind gleich relevant! Und generell ist es nicht möglich, einem bestimmten Faktor einen Wert zuzuweisen. Erstens, weil die Werte nicht öffentlich sind und zweitens, weil Google den Algorithmus stets weiterentwickelt und verändert.

Basics: Die Fantastischen Vier

  1. Der Inhalt und dessen Anwendbarkeit

Googles Aufgabe und Selbstverständnis ist es, Nutzern bei einem Problem oder einer Suche zu helfen. Wichtig ist, dass der Artikel eine relevante Frage des Kunden beantwortet oder ein Problem löst. Am besten eignen sich dazu Antworten auf spezifische Fragen/Suchen, da dort noch keine allzu große Konkurrenz besteht.

  1. Gute Links

Wenn Ihre Seite relevant ist, wird sie in der Regel von Ihren Partnern oder Kunden etc. verlinkt. Diese Links helfen ihrem Google-Rating enorm, denn sie zeigen, dass andere (wichtige bzw. Seiten mit möglichst hoher Autorität) Ihrer Seite vertrauen. Zum Aufbau der Links gibt es unterschiedliche Techniken (White Hat/Black Hat), die jedoch im Handwerk in der Regel zu komplex und zeitaufwändig sind.

  1. User testing

Google selbst macht das sogenannte User-Testing. Das bedeutet, dass bestimmte Metriken anhand von Daten Ihrer Website geführt werden. Beispielsweise misst Google die Zeit, die Nutzer auf Ihrer Seite verbringen, welche Unterseiten angeklickt werden, wiederkehrende Besucher etc.

  1. Domain Rank

Damit ist gemeint, wie sich Ihre Domain bisher verhalten hat und darauf basierend von Google eingeschätzt wird. Der Domain Rank ist nicht gleichzusetzen mit der Domain Autorität, sondern zeigt im Grunde an, wie sehr Google der Domain vertraut. Bei einer neuen Domain gilt es daher, Geduld zu haben und keine Aktivitäten zu zeigen, die Google abstrafen würde.

 

Die Feinheiten: 7 Wege, besser gerankt zu werden

Die folgenden Faktoren haben ebenfalls einen guten Einfluss auf Google, zählen aber schon nichtmehr zu den Hauptfaktoren. Sie sind das gesunde Mittelmaß zwischen den Basics und der großen Menge weiterer Faktoren, die für die Bewertung Ihrer Seite eine Rolle spielen.

1. Alter der Inhalte

Das Alter der Inhalte spielt natürlich eine Rolle. Google möchte seinen Nutzern stets aktuelle und relevante Inhalte vorschlagen. Daher geht dieser Faktor mit ein, spielt allerdings nicht überall eine tragende Rolle. Wenn Sie beispielsweise über bestimmte Arbeitsprozesse im Stuckateurbereich schreiben, ist das Alter dieses Inhalts nicht so wichtig. Wenn Sie allerdings über aktuelle Entwicklungen in der Branche oder ihrem Unternehmen schreiben, ist das Alter wichtig. Hilfreich kann es auch sein, alte Beiträge zu aktualisieren (mindestens einmal im Jahr!). Auf diese Weise verhindern Sie, von Google negativ gewertet zu werden.

2. Soziale Signale

Viele Handwerker haben inzwischen gemerkt, dass es auf Dauer nicht einfach ist, erfolgreich in den Sozialen Medien unterwegs zu sein. Doch wenn Sie es schaffen, dadurch Besucher auf Ihre Homepage zu ziehen, verbessert das die Bewertung von Google und Sie werden in der Suche weiter oben angezeigt. Diese Signale zeigen Google, dass der Inhalt für Menschen interessant ist und diese sich damit auseinandersetzen und darüber reden wollen. Inzwischen ist es schon so, dass Facebook nicht mehr das Medium der Wahl ist! Social Media-Kenner wissen: Die „Währung“ auf Facebook ist die Aufmerksamkeit seiner Nutzer – und Daten. Durch die hohe Nutzung der Plattform ist es aber auch immer schwieriger, aus der Menge herauszustechen und oft für einen Handwerksbetrieb nicht rentabel. Ein YouTube-Kanal, ein Pinterest-Konto (z. B. für Maler) oder sogar ein Podcast als neues, nachgefragtes Medium können hier gut Wirkung zeigen. Wie Sie den Einstieg in Social Media schaffen, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

3. Seiten-Geschwindigkeit

Dieser Faktor ist recht einfach: Wie schnell lädt Ihre Seite? Ist sie aufgrund von Überfüllung oder schlecht formatierter Inhalte zu langsam, springen Nutzer ab und Google bestraft sie zusätzlich. Zum Prüfen gibt es das Tool Google PageSpeed Insights. Unterschieden wird nach der „Desktop-Darstellung“ und der „Mobilen Darstellung“, also am Smartphone oder Tablet. Da diese Nutzungsformen immer mehr zunehmen, werden neuere Seiten inzwischen auch besonders auf die mobile Darstellung hin optimiert. Wichtig: Der angezeigte Wert gilt nur für die Seite, deren URL Sie eingegeben haben!

4. Interne Links

Interne Links sind Weiterleitungen, die den Betrachter auf Ihrer Seite halten und auf andere Inhalte Ihrer Seite verlinken. Dadurch werden sowohl andere Inhalte als wertvoll wahrgenommen, als auch die Verweilzeit der Besucher erhöht. Dabei müssen Sie beachten, dass die Links auch an der richtigen Stelle platziert und relevant sind. Tipp: Machen Sie immer klar, wohin der Link führen wird. Dadurch erhöht sich die Chance, dass Betrachter daraufklicken, weil sie mehr darüber wissen wollen.

5. Medien: Bilder/Videos

Bilder und Videos fügen Ihrer Seite eine visuelle Komponente hinzu. Kurz gesagt: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Diese Medien helfen, Besucher etwas vor Augen zu führen und sie zu überzeugen. Das kann ein Bild eines Referenzprojekts sein, ein Imagevideo etc. etc. Auch hier entscheidet letzten Endes die Nutzerfreundlichkeit.

6. Informationen und Glaubwürdigkeit

Google vertraut niemandem blind. Das heißt, Google muss sehen können, wer sie sind und wer hinter dieser Seite steht, bestenfalls auch warum. So kann ein Betrug ausgeschlossen oder zumindest unwahrscheinlicher gemacht werden. Für Ihre Homepage heißt das:

  • Eine „Über Uns“ Seite
  • Eine Seite mit Nutzungsbedingungen (AGB)
  • Eine Seite zum Datenschutz

sollte enthalten sein. Die DS-GVO schreibt hier außerdem die Ein-Klick-Regel vor. Diese Dinge sind mit Hilfe von WordPress vergleichsweise einfach umzusetzen und helfen sehr!

7. Gute ausgehende Links

Wir haben schon über interne Links gesprochen, nun sind auch externe Links gefragt! Durch Links auf Seiten mit hoher Autorität können Sie zeigen, dass die Informationen auf Ihrer Seite akkurat sind und sich Besucher auf Wunsch noch weiter informieren können. Die Kunst hier ist es, Betrachter gleichzeitig auf ihrer Seite zu halten – sprich, der neue Link sollte sich in einem anderen Tab öffnen, oder der Nutzer sollte danach wieder zu Ihrer Seite zurückkehren.

 

Die schlimmsten Google-Sünden

Es gibt einige Dinge, die Google abstraft, weil sie z. B. nur vordergründig hilfreich erscheinen, aber keinen echten Mehrwert bringen. Dazu zählen:

  • Seite ist nicht für die mobile Nutzung optimiert
  • Keine SSL-Verschlüsselung vorhanden
  • Broken Links, also veraltete Links deren Ziel verschoben wurde oder nicht mehr existiert
  • Schadsoftware auf Ihrer Seite
  • Duplicate Content, also mehrfache und gleiche Inhalte
  • Alternative Namen und Texte für alle Bilder auf Ihrer Seite

Die Gegenmaßnahmen für diese Sünden sind teilweise technisch gut umsetzbar, erfordern aber immer einiges an Zeit. So kann es z. B. helfen, den „noindex“-Tag für Unterseiten zu benutzen, die Inhalte mit einer großen Überschneidung haben. Dadurch lässt sich dann Duplicate Content verhindern. Das Ergebnis des noindex-Tags ist, dass die Seite mit diesem Tag nicht in der Google-Suche erscheint. Eine weitere Methode sind „nofollow“-Tags für Links. Diese bewirken, dass der Suchmaschinen-Crawler diesen Links nicht folgt.

Fazit

Platz 1 auf Google zu erreichen ist nie einfach, aber im Handwerk noch relativ gut umzusetzen. Entscheidend ist, für welche Suchbegriffe man dann auf Platz 1 angezeigt wird. Das heißt, es muss einerseits spezifisch sein, um bestmöglich zum Problem des Nutzers zu passen und andererseits weit genug gefasst, um ein gutes Suchvolumen zu haben. Was die Sache dann wieder einfacher macht ist, dass Google immer eine örtliche Suche durchführt. Das heißt, dass Ihr Standort die Suchergebnisse mitbeeinflusst, die Sie sehen. Trotzdem sollte der Webauftritt z. B. auf Kombinationen nach einem bestimmten Muster wie „Handwerker + Ihr Ort“ hin optimiert sein. So können Kunden Sie schnell finden und erhalten dann auch von Google die Lösung für ihr Problem. Welche Suchbegriffe („Keywords“) sinnvoll sind und wie hoch das Suchvolumen ist, lässt sich mit kostenlosen Tools wie UberSuggest schon erahnen, oder mit kostenpflichtigen Programmen teils sehr genau bestimmen.