WhatsApp erfreut sich auch im Handwerk großer Beliebtheit zur Kommunikation auf der Baustelle. Aufgrund seiner Popularität ist der gegenseitige Austausch oft einfach und unkompliziert. Allerdings gibt es auch einige, die WhatsApp und Facebook im Hintergrund nicht vertrauen oder auch bestimmte Features benötigen und andere Lösungen einsetzen. Wir stellen vor, welche Optionen sich Ihnen bieten, wenn Sie im Betrieb einen anderen Messenger nutzen wollen.

Craftnote: Speziell fürs Handwerk

Der Messenger Craftnote wendet sich speziell an das Handwerk und stellt eine echt Alternative mit Wehrwert zu WhatsApp dar. Neben der Kommunikation können Sie auch Projekte und Mitarbeiter mit der App verwalten. Durch die Ordnerstruktur können Sie Aufgaben verwalten und damit Arbeitsabläufe digital einsehen. Als weiteres nützliches Feature gibt es eine Scan-Funktion.

Beispiel: Die Bedienung ist sehr leicht und intuitiv, sodass auch ältere Mitarbeiter mit weniger Bezug zu digitalen Prozessen einen einfachen Einstieg haben. Sie können für jedes Projekt einen Ordner in der App anlegen und Mitarbeitern darauf Zugriff geben. Außerdem können Sie externe Partner oder auch Kunden einladen. Damit haben diese dann Zugriff auf den Baustellenverlauf und Dokumente. Die Zeiterfassung ist einfach gehalten, sodass Sie einfach die Stunden angeben und die Arbeitszeit dann zu dem Projekt abrechnen können. Ein vollständiges Zeiterfassungsmodul können Sie als Premium-Modul hinzubuchen, ebenso wie digitale Formulare. Neben Craftnote werden Handwerker-Apps langsam beliebter, sind teils aber auch sehr spezifisch auf eine bestimmten Aspekt optimiert. Als Alternative gibt es z. B. WerkerApp nennen, aber es gibt viele weitere Lösungen, die zu Ihrem Betrieb passen können.

In puncto Datensicherheit wirbt Craftnote mit DS-GVO-Konformität, macht aber kaum genaue Angaben. Der Serverstandort, an dem die Daten verarbeitet werden, soll sich in Frankfurt befinden.

Signal

Signal ist eine der Top-Lösungen für alle, die auch Privatsphäre und Datensicherheit Wert legen. Einer der Macher hinter der App ist Facebook-Mitbegründer Brian Acton. Nachdem er Facebook verließ, wendete er sich anderen Projekten zu und investierte auch viel Geld in die Entwicklung von Signal. Der Vorteil: Der Betreiber (also bei WhatsApp Facebook, hier die „Signal Foundation“) kann die Chats nicht mitlesen. Obwohl Facebook schon durch mehrere große und kleine Datenskandale aufgefallen ist, vergessen seine „Kunden“ anscheinend immer wieder: Datensicherheit wird dort nicht groß geschrieben. Im Gegensatz zu WhatsApp werden auch die Telefonbücher der Nutzer bei Signal verschlüsselt und auch nicht abgeglichen. Durch eine Hashfunktion (dt. Streuwertfunktion) werden Ihre Daten verschlüsselt, verstreut, somit unlesbar gemacht und später wieder zusammengesetzt. Signal ist als App für Desktop, Android und iOS verfügbare und kostenlos. Ähnlich wie Telegram (siehe unten) bietet Signal auch die Möglichkeit, Nachrichten verschwinden zu lassen.

Silent Phone

Wer maximalen Wert auf Sicherheit seiner Daten legt, der ist bei diesem Messenger richtig. Allerdings ist diese Alternative nicht kostenlos und schlägt mit knapp zehn Euro pro Monat zu Buche. Dafür erhalten Nutzer Peer-to-Peer Verschlüsselung und sichere Videos, Datentransfers und Chats. Betreiber Silent Circle bietet auch ein eigenes Betriebssystem an, die App gibt es aber auch für Android und iOS. Sie bezahlen für einen Service, der Sie diese App dann nutzen lässt. Auch weil dies nicht besonders gut kommuniziert wird, hat die App aktuell „nur“ 3.7 Sterne im Google Play-Store.

Telegram

Eine der etwas bekannteren WhatsApp-Alternativen ist Telegram, das kostenlos für Desktop, iOS und Android verfügbar ist. Hier sollten Sie beachten, dass Sie den beworbenen verschlüsselten Chat auch tatsächlich erst einschalten müssen. Telegram ist ein synchronisierter Cloud-Messenger, sodass Ihre Daten in einer Cloud gespeichert werden und Sie theoretisch überall Zugriff darauf haben. Bezüglich Privatsphäre verfolgt Telegram laut eigener Aussage zwei Ziele:

  1. Schutz der privaten Konversationen vor Dritten, bspw. Behörden, Arbeitgebern, etc.
  2. Schutz der privaten Daten vor Drittfirmen, bspw. Marketingagenturen, Werbeunternehmen, etc.

Telegram bietet außerdem einen besonderen Vorteil: Sie können Ihre Nachrichten aus Einzelunterhaltungen löschen – und zwar für beide Gesprächspartner, auch ohne, dass dies ersichtlich wäre (z. B. werden Sie kein „Diese Nachricht wurde gelöscht“ sehen). Wenn Sie einen geheimen Chat starten, ist sogar ein Selbstzerstörungstimer verfügbar.

Threema

Threema hat ebenfalls einen guten Ruf was Datensicherheit angeht. Der Grund: Sie verfügen bei Threema als einzigem größeren WhatsApp-Konkurrenten über die Möglichkeit, sich anonym anzumelden. Wie Telegram und Signal auch auch benutzt Threema eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, darüber hinaus ist es für Datensparsamkeit optimiert. Außerdem verlangt es auch keinen Zugriff auf Ihr Adressbuch (im Gegensatz zu WhatsApp). Wenn Sie diesen Messengerdienst ausprobieren wollen, wird der einmalige Preis in Höhe von aktuell 2,65 € (2,95 CHF) für eine Lizenz fällig.
Wichtig: Achten Sie darauf, wo Sie Threema kaufen. Die App ist im eigenen Onlineshop unabhängig von Drittanbietern verfügbar, aber auch im Play store etc. Bei Drittanbietern können andere Bedingungen mit dem Kauf verknüpft sein: Damit Apps aus dem Amazon Appstore verwendet werden können, muss die Amazon App immer installiert sein, d. h. die Threema Version aus dem Amazon Appstore kann nicht unabhängig von der Amazon App genutzt werden.

Fazit

Egal, wofür Sie einen Messengerdienst nutzen im Unternehmen: Es gibt eine perfekt für Sie passende Lösung. Wenn Sie als Handwerksbetrieb einen Messenger für Kommunikation und sogar Baustellenverwaltung möchten, ist Craftnote eine gute Alternative. Wenn Sie sich mehr um Privatsphäre und Datensicherheit sorgen, sind andere Optionen womöglich besser oder auch schlicht schlanker.