Was digitale Assistenzsysteme heute schon leisten können

Intelligente Assistenzsysteme sind digitale Helfer, die schnell spezifische Aufgaben auf der Baustelle übernehmen und wichtige zusätzliche Informationen liefern können.  Dadurch ist es möglich, schnelle und intuitive Arbeitsabläufe in Ihrem Unternehmen zu nutzen und zeitfressende Schnittstellen abzubauen. Die Systeme können untereinander gesteuert werden, kommunizieren und tauschen schnell Daten miteinander aus, die dann ausgewertet und modelliert werden können. Mit intelligenten Assistenzsystemen haben Sie mobil und in Echtzeit jederzeit Zugriff auf wichtige Daten. Dadurch erschließen Sie große Nutzenpotenziale, z. B. in der Baustellenplanung!

Die meisten Sensoren zur Erfassung von Aktivitäten wie Bewegungsmelder, Schließkontakte an Türen, intelligente Strom- oder Wasserzähler (Digitale Meter, Durchflussmelder sind inzwischen ausgereift und auch die Systeme zur Datenverarbeitung funktionieren erfolgreich. Trotzdem sind intelligente Assistenzsysteme nicht so verbreitet wie man das annehmen würde. Die Ursache liegt also nicht im technischen Aspekt, sondern kann auf ein Problem hinsichtlich der Anwendbarkeit oder auch Akzeptanz hindeuten.

Welche Systeme gibt es aktuell und wie setze ich sie am besten ein?

Zum einen gibt es smarte Brillen, mit denen ganz einfach Workflows erstellt werden können und die Mitarbeitern Daten und Nachrichten z. B. vom Chef, Kunden oder zur Materialbestellung direkt auf dem Display anzeigen. Arbeitsschritte können mit der Brille verwaltet werden, sodass es möglich ist, Fortschritte auf der Baustelle jederzeit aktuell zu erfassen.

Außerdem werden heute schon erfolgreich Drohnen eingesetzt, u. a. um Baustellen aus der Luft akkurat zu erfassen. Sie ermöglichen z. B., für Mitarbeiter ganz bequem und komplett risikofrei Dachaufmaße und Oberflächenmodellierungen zu erhalten, sowie Bilder. Daraufhin werden dann die notwendigen Schritte mit dem Kunden abgestimmt, der sich auch einen genaueren Eindruck von der Situation verschaffen kann. So senken intelligente Assistenzsysteme das Risiko auf der Baustelle, verbessern die Qualität der Informationen und Entscheidungen und ermöglichen schnellere Prozesse.

Zahlreiche andere digitale Assistenzsysteme dienen durch modernste mobile Sensorik (Beschleunigungs-, Temperatur-, Lokalisierungs-, Lichtsensoren etc.) auch der Sicherheit der Mitarbeiter. Sie erfassen und verarbeiten für Menschen nur schwer wahrnehmbare Informationen schnell und geben sie in Echtzeit weiter. So kann z. B. ein Meterriss durch eine smarte Brille/Hololens markiert und später bei weiteren Arbeiten erkannt werden. Dadurch erhöhen sich Informationsqualität und Sicherheit noch deutlich weiter!

Aktuelle Projekte

In diese Richtung geht auch das Projekt BauPrevent, das helfen soll, mittels Belastungsdaten ein Recommendersystem einzusetzen, das Handwerkern am Bau warnt, wenn sie sich körperlich überanstrengen. Die Belastungsdaten werden durch intelligente Sensoren z. B. in der Kleidung gesammelt.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt ConWearDi beschäftigt sich mit der Entwicklung von innovativen, technikbasierten Dienstleistungen, die von digitalen Baustellenprozessen getrieben werden und verschiedene Wertschöpfungsketten im Umfeld der Bauwirtschaft verbinden. Dabei wird aktuell auch erforscht, inwieweit Drohnen zur automatischen Zustandserfassung und 3D-Rekonstruktion der Baustelle eingesetzt werden können. Zudem wird erforscht, wie Drohnen in Verbindung mit Augmented Reality (AR) Geräten mit intuitiven Gesten gesteuert und dem Träger nützliche Übersichts- und Detailsichterweiterung zur Verfügung stellen können.